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Geschenkte Zeit im neuen Jahr

In den ersten Tagen des neuen Jahres nutze ich die Zeit, meinen neuen Terminkalender gebrauchsfertig zu machen:

Geburtstage und Telefonnummern übertrage ich vom alten in den neuen Kalender, vor allem aber die Termine, die ich längst schon für das neue Jahr notiert habe. Seit Monaten füllen sie allmählich die Vorschau des alten Kalenders – jetzt gilt der neue für 2014, es wird ernst.
Und mir wird ein bisschen unheimlich, wenn ich sehe, wie viel Zeit schon wieder verplant ist im neuen Jahr. Viele Familienfeste und der Urlaub stehen ja fest, dazu kommen berufliche und ehrenamtliche Verpflichtungen, nicht zu vergessen die Termine meines Mannes und die wichtigen Ereignisse in den Schulen oder Vereinen meiner Kinder. All das will gut geplant und koordiniert sein, damit es möglichst keine Überschneidungen gibt und alles funktioniert, wie es soll. Ich plane meine Zeit, als würde sie mir gehören: Ein jedes Ding zu seiner Zeit, alles voll im Griff!
Aber gar nicht so selten geht die Rechnung nicht auf – wichtige und lang geplante Termine werden abgesagt, andere kommen kurzfristig dazwischen, selbst eine harmlose Erkältung oder eine Zugverspätung kann den ausgeklügelten Zeitplan vollkommen aus dem Lot bringen (von viel ernsteren Zwischenfällen und Bremsklötzen ganz zu schweigen!). Und ich merke: Ich habe sie nicht im Griff, die Zeit; sie gehört mir nicht, sie ist mir geschenkt.
Freilich muss und soll ich damit verantwortlich umgehen, und das heißt eben auch: Die Zeit, die mir gegeben ist, gut nutzen. Für mich und für andere Menschen. Aber ich möchte mich von der Illusion verabschieden, dass ich alles planen kann und muss. Jede Seite im Terminkalender steht für sieben Tage, die mir – so Gott will – geschenkt sind.
„Wo immer Menschen essen und trinken und in all ihren Mühen Gutes wahrnehmen, ist das ein Geschenk Gottes. Alles hat Gott schön gemacht zu seiner Zeit. Und hat das 'Immer', die Ewigkeit, in das Herz der Menschen gelegt.“ Der biblische Weise Kohelet („der Prediger“) gibt mir das Stichwort.
Ich möchte die Zeit dieses neuen Jahres, die mir geschenkt wird, mit Dankbarkeit nehmen und mit Leben füllen, möglichst mit gutem und glücklichem Leben. Für mich und für andere. Vielleicht sollte ich mir das ganz vorn in den Terminkalender eintragen?

Dr. Ursula Silber, Bildungsreferentin im Tagungszentrum Schmerlenbach