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Immer dieses Wetter…

Was für ein Wetter in diesem Jahr: der Winter, der nicht aufhören wollte, wurde abgelöst von einem kalten und regnerischen Frühling. Jetzt im Sommer ist es zu heiß. Irgendwie stimmt das Wetter nie so ganz. Selten war es so, wie ich es wollte. Oft war es zu kalt, zu heiß, zu nass oder zu trocken.

Wir haben eine klare Vorstellung vom Wetter. Wenn das Wetter dann anders ist, sind wir unzufrieden. Wir wissen, wie ein richtiger Frühlings- oder Sommertag zu sein hat und das Wetter hat sich nach unserem Wissen zu richten. Tut es aber manchmal nicht. Das bringt uns in ein Dilemma. Im Dilemma zu sein ist nicht schön. So nörgeln wir herum. Was dann entlastet, aber nicht richtig fröhlich sein lässt! Das ist nicht nur beim Wetter so, auch beim Autofahren, beim Einkaufen, beim Essen gehen, ebenso mit dem Nachbarn, dem Partner oder der Partnerin. Wenn andere nicht machen, was wir uns vorstellen, dann sind wir oft wütend oder deprimiert. Jedenfalls nicht fröhlich und zufrieden.

Spirituelle Lehrerinnen und Lehrer raten uns den ständigen Kampf gegen das, was wir uns anders vorstellen, sein zu lassen. Wir sind häufig damit beschäftigt – so sagen sie – uns im Kleinen und Großen etwas zu wünschen und an diesem Wunsch festzuhalten. Wenn es dann anders ist als wir wollen, versuchen wir es abzustellen. Geht das nicht, wie z.B. beim Wetter, sind wir genervt. Aufhören zu kämpfen und sein lassen, wie es ist, ist ein erster Schritt zu mehr Lebensfreude. Es ist möglich froh und zufrieden zu sein, wenn auch nicht alles so ist, wie wir denken, dass es zu sein hat. Die Regentropfen, die auf dem Schirm treffen, hören sich an wie eine Trommel, die ihr Lied singt. Heiße Temperaturen machen jeden Wassertropfen zum Genuss. Durch den langsamen Autofahrer vor mir sehe ich plötzlich die Bäume und Wiesen.

„Deine Gedanken entscheiden, ob du in der Hölle oder im Paradies lebst“, sagt mein Kalenderblatt. Wenn wir aufhören alles um uns, und sei es „nur das Wetter“ nach gut oder schlecht, richtig oder falsch zu beurteilen, dann können Wohlgefühl, Glück und Zufriedenheit wachsen.

Ich wünsche Ihnen in dieser Woche, dass Sie froh und zufrieden mit dem sein können, wie es ist, vielleicht nicht immer, aber immer öfter. In der Bibel steht bei Jesus Sirach: Versag dir nicht das Glück des heutigen Tages, an der Lust, die dir zusteht, geh nicht vorbei.

 

Christiane Knobling

Aschaffenburg

Leiterin der Ökumenischen TelefonSeelsorge Untermain