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Sieben Gaben im Hier und Heute

Was feiern wir an Pfingsten? Für viele bedeutet es ein paar freie Tage, für Schüler und Lehrer in Bayern zwei Wochen Ferien, für etliche ein paar Urlaubstage. Zu verdanken haben wir das alles dem „Heiligen Geist“, dessen Ankunft und Wirken in dieser Welt wir Christen an Pfingsten feiern. Der Heilige Geist kommt nach der Tradition übrigens mit folgenden Gaben: Weisheit, Einsicht, Rat, Erkenntnis, Stärke, Frömmigkeit, Gottesfurcht - insgesamt sieben Gaben.

7 - diese Zahl steht in der Bibel für Ganzheit und Vollkommenheit. Denken wir an die sieben Tage der Schöpfung oder die sieben Farben des Regenbogens. Die sieben Gaben stehen damit für alles, was der Geist Gottes den Menschen schenken will. Aber vielleicht sollten wir manche dieser Gaben ins Hier und Heute übersetzen. Dann sollten wir vielleicht um folgende Gaben bitten oder sie uns gegenseitig wünschen:
1. Wir sollten uns wünschen die Gabe der Zivilcourage: So leben, dass wir keine Angst haben, vor keinem Menschen in unserer Welt oder in unserer Kirche. Wir sollten uns immer die Freiheit der Kinder Gottes, also diese innere Freiheit, bewahren.
2. Wir sollten uns wünschen die Gabe der Gelassenheit: Einfach großzügiger denken und großzügiger handeln. Wir sollten trotz aller Entschiedenheit nicht überreagieren, sondern darauf vertrauen, dass jeder etwas zu geben und einzubringen hat.
3. Wir sollten uns wünschen die Gabe der Achtsamkeit: Nur in gegenseitiger Achtsamkeit werden die Menschen dieser Erde, die Völker und auch die Kirchen zueinander finden. Wir sollten es als unsere Aufgabe ansehen, uns in dieser Gabe zu üben.
4. Wir sollten uns wünschen die Gabe der Spiritualität: Der Weg zu Gott, welchen Namen er auch immer trägt, führt stets über die eigene Selbsterkenntnis. Dieser Aufgabe sollten wir uns alle und miteinander stellen.
5. Wir sollten uns wünschen die Gabe des Staunens: Staunen führt uns zur Ehrfurcht vor allem, was auf unserer Erde lebt und auch in unserem Miteinander leben will. Dieses Leben sollten wir alle gemeinsam bewahren.
6. Wir sollten uns wünschen die Gabe des Mitgefühls: Denn in ihm zeigt sich das wahre Menschsein. Es ist nicht leicht, das Schicksal und das Leid anderer mitzutragen. Gerade darum aber ist diese gute Gabe so wichtig.
7. Wir sollten uns schließlich wünschen die Gabe der Liebe: Denn die Liebe ist das Größte und das Schönste, was uns geschenkt wird und was wir verschenken können. Wer den anderen liebt, lässt ihn gelten, wie er ist, und nicht, wie man ihn gerne hätte. Eine nicht immer leichte Aufgabe, die langen Atem braucht.
Das sind nur sieben Beispiele für sieben weitere Gaben, um die wir Christen gemeinsam an Pfingsten beten. Egal ob nun alt oder neu, diese Gaben haben nur dann eine Chance, wenn wir uns für sie öffnen und wenn wir wagen, sie auch zu leben.

Georg Klar
Pfarrer St. Margaretha
Mainaschaff