Wie kann man es schaffen, sich diese große, starke, grüne Hochzeits-Hoffnung zu bewahren? Wie kann es gelingen, die Ehe auch nach der Hölzernen, Silbernen und Goldenen Hochzeit noch frisch zu erhalten? Woher kommt die Kraft, trotz Enttäuschungen und Scheidungen ringsum immer wieder neu an die ungeahnten Möglichkeiten der Liebe zu glauben? Gibt es ein Geheimrezept? Der Apostel Paulus beschreibt im fünften und sechsten Kapitel seines Galaterbriefes, was aus christlicher Sicht dazu nötig ist:
„Die Frucht des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung. Wir wollen uns nicht aufspielen, uns nicht gegenseitig provozieren und nicht neidisch aufeinander sein. Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“
Diese Verheißung gilt für alle, die heute kirchlich heiraten und für alle, die schon längst verheiratet sind: Sie müssen nicht allein auf ihre eigene Kraft vertrauen. Sie dürfen gewiss sein, dass Jesus Christus ihrer Ehe Halt und Schwung geben will. Er selbst ist mit seiner Liebe dabei.
Die jungen, grünen Zweige ziehen ihre Kraft nicht aus sich selbst, sondern bekommen sie von außen - von Sonne, Wasser und Erde. So dürfen sich auch Ehepaare, die jungen und die älter gewordenen, immer wieder neue Kraft holen aus der Liebe, die Jesus uns gezeigt hat: Er trägt unsere Last und ist ganz für uns da. Seine Liebe färbt ab!
Ein christliches Geheimrezept für die Liebe? Warum nicht?
Heike Kellermann-Rupp, evang. Pfarrerin in Kleinostheim